BMW Motorrad präsentiert die R 18 Iron Annie. Das Custom Bike im Aviatik-Style wurde von der VTR Motorrad AG und VTR Customs realisiert und soll an ein legendäres Verkehrs- und Transportflugzeug der 1930er-Jahre erinnern. Aber von vorne ...
Kennen Sie die Ju 52? Ein Flugzeug der Firma Junkers, das von 1932 bis 1952 in insgesamt 4845 Einheiten gebaut wurde. Ein Exemplar mit der Luftfahrzeugkennzeichen D-AQUI war von 1970 bis 1984 in den USA stationiert und wurde vom damaligen Eigner Martin Caidin kurz "Iron Annie" getauft. Und genau dieses Flugzeug inspirierte einen Kunden von BMW Partner VTR Motorrad AG & VTR Customs im schweizerischen Schmerikon zu einer ganz besonderen Customizing-Version der BMW R 18.
Beim Umbau für den Kunden – Architekt von Beruf – sollten also Aviatik-Stilelemente aus dem Flugzeugbau zum Einsatz kommen. Als Ausgangsbasis für das Customizing-Projekt diente eine BMW R 18 First Edition. Daher wurde zunächst der Motor ausgebaut und schwarz lackiert. Sämtliche Chromteile wurden ebenfalls schwarz und auch die Gabelstandrohre erhielten einen schwarzen Überzug in Form einer DLC-Beschichtung (Diamond Like Carbon).
Die Cockpitverkleidung wurde so schmal und flach wie möglich nach hinten gezogen, um die Stromlinienform zu unterstreichen. Eine tiefe, geduckte Linie wird von der um 7 Zentimeter gekürzten Gabel und einem höhenverstellbaren Wilbers-Federbein unterstützt. "Um das Motorrad zwischen den Rädern kleiner und filigraner wirken zu lassen, haben wir große 18- und 21-Zoll-Räder von Kineo anfertigen lassen", ergänzt Daniel Weidmann, Inhaber & Geschäftsführer von VTR Motorrad & VTR Customs.
Als weitere technische Schmankerl wurden anstelle der serienmäßigen R 18 Brems- und Kupplungs-Armaturen HC3-Pumpen von Magura im Racing-Style verbaut. Das Ziffernblatt des Customizing-Tachometers erhielt zudem einen eigens von Uhrmacher Zeitzone Zürich angefertigten Zeiger.
"Eine der großen Herausforderungen bei der R 18 Iron Annie waren die nachempfundenen Kühlrippen im Bereich der Endschalldämpfer. Diese Teile in parallele und schöne Radien zu formen und gleichzeitig noch harmonisch zu befestigen, benötigte einige Versuche", so Daniel Weidmann zu den Spengler-Arbeiten aus Aluminium. Diese verschlangen unzählige Arbeitsstunden, wurden doch der Kraftstofftank, das Heck mit angedeutetem Seitenleitwerk eines Flugzeugs, die Seiten-Panels sowie die Cockpit-Kanzel kunstvoll von Hand aus Aluminiumblech getrieben. Reminiszenzen an den traditionellen Metall-Flugzeugbau liefern zudem die zahlreichen Linsenkopf-Nieten.
"Was uns fast etwas schmerzte, als wir all die handgemachten, blanken Alubleche schimmern und glänzen sahen, war die anschließende Lackierung. Mit dem Resultat sind wir aber außerordentlich zufrieden", fährt Daniel Weidmann fort.
Die R 18 Iron Annie erhält sogar eine Straßenzulassung. Was der Kunde am Ende bezahlen muss, ist nicht bekannt. Eine Basis-R18 kostet aber bereits mehr als 20.000 Euro. Rechnen Sie also mal locker mit dem doppelten Kaufpreis. Eine Nachbestellung wäre trotz vorhandenem Kleingeld aber sowieso nicht möglich, dann man hat sich einem Kundenversprechen verpflichtet und das Motorrad wird ein Unikat bleiben.