Das Leichtmetall Aluminium wird im Bau- und Verkehrswesen, im Maschinenbau und der Elektrotechnik eingesetzt. Zum Schmelzen des Rohmaterials in erdgasbeheizten Schmelzöfen benötigen Aluminiumgießereien in Europa erhebliche Mengen an Erdgas. Eine an der TU Bergakademie Freiberg entwickelte Technologie könnte dafür sorgen, CO2-Emissionen beim Schmelzen von Aluminium deutlich zu vermindern.
Ein Team des Gießerei-Institutes entwickelte dafür eine plasmabeheizte Heißgas-Fackel, die künftig Erdgasbrenner ersetzen könnte. Bei Verwendung grünen Stroms wird dieser Prozessschritt vollständig CO2-frei. „Die elektrisch betriebene Plasmafackel könnte in existierenden Schmelzöfen ausgetauscht werden, ohne dass Gießerei-Betriebe in alternative Öfen investieren müssen“, erklärt Prof. Gotthard Wolf vom Gießerei-Institut der TU Bergakademie Freiberg.
Mit einer Förderung der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank (SAB) hat das Team die Forschung zur Plasmafackel in den vergangenen drei Jahren so weiterentwickelt, dass die Technologie nun wirtschaftlich nutzbar ist. Auf die Technologie hat das Team um Prof. Gotthard Wolf mehrere Patente angemeldet.
Patentverkauf an Industrieanlagenanbieter sorgt für Upscaling der Technologie
Die von den Wissenschaftlern auf die Technologie angemeldete Patentfamilie wurde im Januar von der Firmengruppe Gautschi erworben. Im Rahmen weiterer gemeinsamer Forschung soll die Technologie jetzt fit für die kommerzielle Vermarktung gemacht werden. „Für den Technologietransfer der TU Bergakademie Freiberg ist die Veräußerung der Patentrechte für eine mittlere sechsstellige Summe ein großer Erfolg“, sagt Uwe Leutholf, der an der Universität zuständig für Vertrags- und Schutzrechtsangelegenheiten ist. „Das Beispiel zeigt, wie durch erfolgreiche Forschungs- und Entwicklungs-Kooperationen ein wesentlicher Beitrag zur CO2-Minimierung industrieller Prozesse realisiert werden kann.“
Prof. Gotthard Wolf ergänzt: „Würde die neue Technologie flächendeckend mit grünem Strom eingesetzt, könnte die Branche bis zu 1 Million Tonnen CO2 pro Jahr in Europa einsparen und damit eine erhebliche Minimierung des CO2-Abdruckes der Automobil- und Maschinenbauindustrien realisieren.“
Wissenschaftlicher Ansprechpartner: Prof. Gotthard Wolf, 03731 39 2441, Gotthard.Wolf@gi.tu-freiberg.de
Dies ist eine Pressemitteilung von:
Technische Universität Bergakademie Freiberg