Gymnasium und ISS unter einem Dach: Der Rohbau für den größten Schulbau Berlins ist jetzt an der Allee der Kosmonauten fertiggestellt worden. 2024 soll der Komplex übergeben werden.
Ein Gebäude mit zwei Schulen für rund 1.600 Schüler, rund 31.200 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche und zwei übereinander gestapelte Sporthallen auf einem 38.000 Quadratmeter großen Gelände: An der Allee der Kosmonauten in Lichtenberg errichtet das landeseigene Wohnungsunternehmen Howoge den größten Schulneubau der Berliner Schulbauoffensive und damit auch die ersten weiterführenden Compartmentschulen Berlins.
Dort entsteht eine Integrierte Sekundarschule (ISS) und ein Gymnasium für rund 1.600 Schüler und 200 Lehrer inklusive pädagogischem Personal
Anlässlich der Fertigstellung des Rohbaus haben sich die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey (SPD), Bildungsstaatssekretär Alexander Slotty (SPD)und die Lichtenberger Bezirksstadträtin Filiz Keküllüoglu (Grüne) vor Ort ein Bild vom Baufortschritt gemacht.
„Im August 2021 haben wir hier den Grundstein gelegt, ein Jahr später ist der Rohbau fertig und im Frühjahr 2024 werden wir die Schulen an den Bezirk übergeben“, so Howoge-Geschäftsführer Ulrich Schiller. „Die jahrelange Vorarbeit im Schulbau wird nun konkret an der Allee der Kosmonauten sichtbar.“
Aber nicht nur dort: Auch für die ISS Am Breiten Luch würden noch in diesem Jahr die Bauarbeiten startet. Schiller: „Und im kommenden Jahr beginnen wir mit dem Bau des Erich-Kästner-Gymnasiums in Marzahn-Hellersdorf sowie der Gemeinschaftsschule Adlershof.“ Insgesamt schaffen diese fünf Schulen rund 4.500 neue Schulplätze.
Giffey sieht darin einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung der Schulbauoffensive. Diese sei das größte Investitionsvorhaben Berlins. „Unsere Schüler brauchen nachhaltige, moderne Schulen, an denen sie die besten Voraussetzungen zum erfolgreichen Lernen haben“, betonte sie.
Und weiter: „Seit Beginn der Schulbauoffensive im Jahr 2016 sind bis heute rund 25.000 Schulplätze geschaffen worden. Bis 2030 wollen wir weitere schaffen und damit auf insgesamt 70.000 neue Schulplätze kommen.“
Zu sehen seien die Ergebnisse an immer mehr Orten in Berlin – wie im Rohbau des neuen Schulcampus an der Allee der Kosmonauten, an dem gleich zwei Schulen entstehen, so die Senatschefin.
Das Gymnasium und die ISS in dem miteinander verbundenen Gebäude werden als erste weiterführende Schulen im Bezirk nach dem Compartmentprinzip errichtet. Inklusion, Ganztagsbetreuung und moderne Pädagogik seien baulich mitgedacht worden, so Slotty. Die Schüler werden sich gemeinschaftlich das Entrée, den Mehrzweckbereich, die Bibliothek, die Doppelsporthalle sowie weitere Freiflächen teilen.
15 Compartments mit mehr als 80 Klassen- und Gruppenräumen Gymnasium und ISS teilen sich auf die Ost- und Westseite des Gebäudes auf, hieß es aus der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.
Zentrales und gleichzeitig verbindendes Element des Schulcampus ist die Piazza im Erdgeschoss. Dieser vielfältig zu nutzende Veranstaltungsbereich umfasst 900 Quadratmeter und sei damit so groß wie eine Sporthalle. Die Piazza dient beiden Schulen, aber auch außerschulischen Nutzer als Veranstaltungszentrum, Theaterbühne oder Mehrzweckraum.
Auch naturwissenschaftliche Fachräume, Werkstätten, Bibliothek und Lehrküche, inklusive Dachterrasse sowie ein grünes Klassenzimmer finden in dem Neubau Platz. Eine weitere Besonderheit ist die großzügige Sportanlage im Freien. Auf dem rund 33.000 Quadratmeter großen Schulhof entstehen neben einem Fußball- und Basketballfeld auch Flächen zum Bouldern, Tischtennisspielen und Skaten. Außerdem ist eine Kunststoffbahn für Lauf- und Sprungwettbewerbe vorgesehen.
„Mit dem Bau der ISS und des Gymnasiums an der Allee der Kosmonauten entstehen dringend benötigte Schulplätze“, so Keküllüoglu. „Die beiden Schulen sind ideal an den öffentlichen Nahverkehr angebunden und somit für unsere Kinder im Bezirk und darüber hinaus gut erreichbar. Ergänzt um viele außerschulische Angebote wird hier eine neue Schulqualität geschaffen.“
In den kommenden Monaten werden die Fenster eingebaut und die Fassade montiert. Der Innenausbau hat bereits begonnen. Zum nachhaltigen Konzept gehört, dass das Schulgebäude mit dem Silber-Standard des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) zertifiziert werden soll. So kann zum Beispiel eine Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach installiert werden, die die Schulen zukünftig mit Strom versorgt.
Verkleidet wird das neue Schulgebäude mit einer vorgefertigten Fassade als Leichtbau-Holzkonstruktion, bestehend aus zertifiziertem Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung und wetterbeständigem Aluminiumblech. Zudem wird der Neubau mit einem Retentionsgründach ausgestattet. Dank eines integrierten Wasserspeichers wird das Regenwasser zurückgehalten und für die Bewässerung der Dachbegrünung genutzt.
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