„Wer will fleißige Handwerker seh’n, der muss zu uns Kindern geh’n.“ Dieses Kinderlied kommt einem sofort in den Sinn, wenn man sieht, mit welcher Begeisterung die zehn angehenden Schulkinder vom Kindergarten Grabenstrolche Essentho beim Dachdeckerbetrieb Heiße in Essentho Hand anlegten.
Essentho – Da wurde auch gar nicht erst lange erklärt, sofort ging’s los: Zunächst sollten die Kinder ihren Gleichgewichtssinn beim Balancieren auf einem dünnen Brett testen – ganz wichtig, wenn man als Dachdecker hoch oben auf Dächern „herumturnen“ will.
Danach erprobten die Kinder ihre Geschicklichkeit beim Behauen eines Stück Schiefers und beim Herstellen eines roten Herzens aus Aluminiumblech. Auch die Steuerung eines Krans durften die Kinder selbst bedienen – wie beeindruckend, wenn der riesige Kran tatsächlich den Kommandos der Kinderhände folgte. Aber nicht nur die Kinder hatten an diesem Vormittag ihren Spaß, auch die beiden Dachdeckermeister Michael und Tim Heiße, ihr Geselle Benedikt Strothe und Helfer Sebastian Spies teilten den Enthusiasmus der Kinder. Schließlich lieben sie ihren Beruf. Auch von den Eltern kamen viele positive Rückmeldungen nach dem Besuch. „Heißes haben sich total viel Mühe gegeben und sogar alle ihre Mitarbeiter eingebunden. Vor allem für unsere nicht-deutschen Kinder war das eine tolle, neue Erfahrung“, bestätigt Simone Wegener, Leiterin des Kindergartens. Am Ende war der Ausflug in die reale Arbeitswelt für alle eine Bereicherung. Die Kinder konnten hautnah einmal erleben, was die Erwachsenen so tun, wenn sie „auf der Arbeit“ sind – und wer weiß, vielleicht ist ja der ein oder andere zukünftige Dachdecker darunter gewesen, auch wenn es natürlich noch ein langer Weg dorthin ist.
Genau darin liegt auch die Intention des Handwerksbetriebs, der wie viele andere Unternehmen mit einem akuten Fachkräftemangel konfrontiert ist. „Seitdem mein eigenes Kind auch im Kindergarten ist, war der Bezug dorthin noch stärker“, erklärt Tim Heiße. Bereits im vorigen Jahr hatte er von der Kampagne der Deutschen Handwerkskammer „Kita-Wettbewerb des Handwerks“ erfahren, aber da verhinderte Corona einen Besuch.
Der Kindergarten Essentho ließ sich nicht lange bitten und Simone Wegener war sofort von der Idee angetan. „Ich habe mich total gefreut, mit den Kindern diese Möglichkeit zu bekommen. Durch Corona war ja alles eingeschlafen.“ Nicht zuletzt winkt dem Kindergarten noch ein Preisgeld von 500 Euro, wenn er die Erlebnisse des Vormittags kreativ auf einem Plakat festhält und dieses einschickt. Eine gute Gelegenheit für die Kinder, die Eindrücke noch einmal zu reflektieren und so nachhaltig im Gedächtnis zu verankern.
Die Initiative „Kita-Wettbewerb des Handwerks“ gibt es bereits seit zehn Jahren. Wer interessiert ist, auch mitzumachen, findet alle weiteren Informationen unter: https://www.handwerk.de/infos-fuer-betriebe/news-fuer-betriebe/kita-wettbewerb-20222023-startet bzw.: https://www.amh-online.de/kita-wettbewerb. Der Einsendeschluss für die Plakate im Rahmen der diesjährigen Kampagne ist allerdings schon am 20. März.